Der Chef einer Räuberbande überführt sich selbst, eine adlige Schriftstellerin wird zur Beichtmutter und Anwältin eines zu Unrecht Verdächtigten, ein unerkannt in die Heimat zurückgekehrter Verbrecher erhängt sich am Ort seines Verbrechens. Drei große Klassiker der deutschen Literatur, Friedrich Schiller, E.T.A. Hoffmann und Annette von Droste-Hülshoff, schreiben – fasziniert von den Abgründen der menschlichen Seele – Krimis, bevor es diese Gattung gibt: Sie erzählen mit großem Interesse an Psychologie, Gesellschaft und Kunst von Verbrechen und vor allem: den Verbrechern.
Zwischen 1792 und 1842 sind die Erzählungen und Novellen dieser Sammlung entstanden. Die Fälle, allesamt auf historischen Ereignissen fußend, spielen im 18. Jahrhundert; sie schildern das damals grassierende Räuber-Unwesen, entführen in die höfische Welt Frankreichs zur Zeit Ludwigs des Vierzehnten oder in ein schauerlich-raues westfälisches Dorf in tiefer Waldeinsamkeit. Einen Detektiv oder Kriminalkommissar gibt es hier noch nicht, aber alles, was beim Krimilesen Spaß macht, nämlich Spannung, Atmosphäre und unverwechselbare Charaktere.