Die aktuelle Sozialstaatsreform-Diskussion verengt sich immer mehr auf angebliche wirtschafts- und sozialpolitische Unausweichlichkeiten, die der anonyme globale Markt der breiten arbeitnehmende und arbeitslosen Bevölkerung zumutet. In den Wirtschaftswissenschaften und der globalisierungskritischen Bewegung bildet sich hingegen verstärkt die Erkenntnis heraus, dass der „Markt" und die Wirtschaft eben nichts sind, was unbedingt naturgesetzlicher Zwangsläufigkeit unterworfen ist, sondern dass auch diese Bereiche des Lebens menschengemacht sind und der kulturellen Gestaltung bedürfen, insbesondere dann, wenn sie nicht zu menschenunwürdigen Verhältnissen führen sollen.