Wenn wir wenigstens bei uns …. eine dem Dichten irgendwie verwandte Tätigkeit auffinden könnten. ". , dieser Satz ließ mich das kleine Werk über die Phantasie des Dichters als Lesestoff wählen. Die in diesem Satz ausgesprochene Frage gelang es zu beantworten. Freud vergleicht die Erschaffung der Phantasiewelt des Dichters mit dem Spiel der Kinder, das beides eine Quelle der Lust sein kann. Nachdem das Kind erwachsen wurde und sich mit der Realität auseinandersetzt, empfindet der nunmehr in der "Wirklichkeit" tätige Mensch dass er die einstige lustvolle Befriedigung verloren hat, und sucht eine Ersatz- oder Surrogatbildung: anstatt zu spielen, phantasiert er jetzt, so die Grundthese Freuds. Luftschlösser, Tagträume, schwerer zu beobachten als das Spiel der Kinder und schamhaft versteckt, sind für Erwachsene bedeutend. Freud aber wusste davon, weil die "Nervösen" und "Unbefriedigten", die Wunscherfüllung durch Phantasie leisten, sich ihm mitteilten. Das Übermächtigwerden solcher Phantasien bedinge die Neurose und alle Leidenssymptome, die dem dann Kranken daraus erwachsen. Freud leitet daraus natürlich auch die Analyse des nächtlichen Traums her.